Das Herausstellungsmerkmal des ökologischen Landbaus ist die ausgewogene Fruchtfolge – darunter versteht man, dass in aufeinanderfolgenden Vegetationsperioden verschiedene Kulturen angebaut werden, die sich in ihrer Eigenschaft, dem Boden bestimmte Nährstoffe zu entziehen oder zurückzugeben, ergänzen und aufeinander aufbauen. Bei der Auswahl der nächsten Frucht steht also weniger der Markt, als vielmehr die Bodenfruchtbarkeit im Mittelpunkt. Hierdurch werden zudem Krankheitskreisläufe durchbrochen und Spritzmittel überflüssig gemacht.
Kleegras im Ruhejahr
Auf den kargen Böden der Müncher Schotterebene hat sich allgemein folgendes System bewährt, welches abhängig von Witterungseinflüssen, lokaler Bodenbeschaffenheit und marktwirtschaftlichen Kriterien variiert werden kann:
6jähriger Fruchtfolge-Zyklus: | ||
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Nach dem sechsten Jahr beginnt der Fruchtfolge-Zyklus von neuem. | ||
Im ersten Jahr | Überjähriges Kleegras | Das erste Jahr ist ein „Ruhejahr“. Die ausgesäten Kleearten, Kräuter und Gräser (ökologisches Saatgut) führen zu einer Stickstoffanreicherung im Boden. |
Im zweiten Jahr | Kartoffeln oder Weizen | Die beiden Starkzehrer gedeihen optimal auf dem jetzt nährstoffreichen Boden. |
Im dritten Jahr | Roggen | Der jetzt nährstoffärmere Boden bietet ideale Voraussetzungen für diesen Schwachzehrer. |
Im vierten Jahr | Hülsenfrüchte | Hülsenfrüchte gedeihen gut auf dem jetzt sehr stickstoffarmen Boden, da sie Stickstoff aus der Luft verwenden können. Sie geben dem Boden zudem eine geringe Menge an Stickstoff zurück. |
Im fünften Jahr | Dinkel | Jetzt sind die Bedingungen ideal für den anspruchslosen Dinkel. |
Im sechsten Jahr | Sommergerste | Sommergerste gedeiht optimal nach vorangegangener Gründüngung (eine sogenannte Zwischenfrucht wird im Herbst angesät und gibt dem Boden die benötigten Nährstoffe zurück). |